Was versteht man unter PEPs?

Unter politisch exponierten Personen versteht man solche Personen, die einflussreiche öffentliche Ämter ausüben oder früher ausgeübt haben. PEPs treffen oftmals Entscheidungen, durch welche Unternehmen lukrative Aufträge erhalten, die mit staatlichen Mitteln finanziert werden. Infolgedessen sind sie interessante Ziele für Unternehmen oder Individuen, die die Vergabe solcher Aufträge durch Bestechung beeinflussen wollen.

Geschäfte mit PEPs sind nicht illegal, bedürfen aber einer erhöhten Sorgfaltspflicht.

Die 4. EU-Geldwäscherichtlinie definiert, dass PEPs sämtliche Personen mit einem öffentlichen Amt im In- und Ausland sind.

Klicken Sie hier für eine Übersicht der verschiedenen PEP-Kategorien
  • Mitglieder der Legislative wie beispielsweise des Deutschen Bundestags (oder anderer gesetzgebender Körperschaften) oder Vorstandsmitglieder politischer Parteien
  • Amtsträger der Exekutive wie Staatsoberhäupter, Regierungschefs, Minister oder stellvertretende Minister
  • Hauptrechnungsprüfer, Mitglieder von Rechnungshöfen oder Vorstandsmitglieder der Zentralbanken
  • Angehörige der Judikative wie des Obersten Gerichtshofs, des Verfassungsgerichts oder anderer hochrangiger Gerichte
  • Hochrangige Offiziere der Streitkräfte
  • Botschafter und Diplomaten, Chargés d’affaires
  • Leiter und stellvertretende Leiter internationaler Organisationen sowie Vorstandsmitglieder (oder vergleichbare Funktionen) internationaler Organisationen
  • Mitglieder von Verwaltung, Management oder Aufsichtsorganen staatseigener Betriebe
  • Enge Partner von PEPs aus den genannten Kategorien, wie beispielsweise direkte Geschäftspartner oder gemeinsame Eigentümer juristischer Personen oder rechtlicher Übereinkünfte, alleinige wirtschaftliche Eigentümer juristischer Personen, die direkte Nutznießer der PEP sind
  • Enge Familienangehörige eines anderen PEPs wie Eltern oder Kinder, Geschwister, Ehepartner/ Lebenspartner, enge angeheiratete Verwandte, Onkel oder Tanten

Warum sind PEPs besonders risikogefährdet?

Bei politisch exponierten Personen geht man aufgrund ihrer einflussreichen Position von einem höheren Risiko der Korruption und Geldwäsche aus. Nicht selten kommt es vor, dass PEPs in die Zahlung von Bestechungsgeldern verwickelt sind, um Entscheidungen oder Auftragsvergaben zu beeinflussen, Terrorismus finanzieren, Steuern hinterziehen oder illegal erworbene Gelder waschen.

Die 2016 veröffentlichten Panama Papers brachten beispielsweise Daten zu 140 PEPs zum Vorschein, die Briefkastenfirmen genutzt haben sollen, um Geld zu waschen oder um sich selbst als Eigentümer unsauberen Geldes zu vertuschen.

Seien Sie wachsam: Wie müssen PEPs bei der Due Diligence behandelt werden?

Seien Sie wachsamPEPs bedürfen einer verstärkten Sorgfaltspflicht im Rahmen von Due-Diligence-Prüfungen nach §6 GWG, bei der unter anderem die Herkunft des Vermögens geklärt werden muss, um Geldwäsche vorzubeugen. PEPs werden beim risikobasierten Ansatz pauschal als hoch risikobehaftet eingestuft. Eine robuste PEP-Prüfung erfolgt anhand von PEP-Listen, auf denen politisch exponierte Personen erfasst werden.

In vielen Unternehmen ist der Irrtum verbreitet, dass man seine Geschäftspartner aufgrund jahrelanger Beziehungen gut genug kennt und dadurch eine umfassende Überprüfung unnötig wird. Dieser Einblick fehlt aber in der Regel, wenn man die Lieferkette weiterverfolgt. Die Überprüfung von Lieferanten und auch von deren Lieferanten auf PEP-Listen ist daher unumgänglich.

Mit KYC-Tool PEP-Listen prüfen

Öffentliche Ämter unterhalb der nationalen Ebene gelten in der Regel nur dann als wichtig für PEP-Prüfungen, wenn die politische Bedeutung vergleichbar ist mit der ähnlicher Positionen auf nationaler Ebene. Auch bei Geschäftsbeziehungen, bei denen nur gelegentlich oder in sehr eingeschränktem Umfang Finanzgeschäfte getätigt werden, sind keine gesonderten KYC-PEP-Prüfungen nötig.

Nexis Diligence™ ist eine webbasierte Lösung für die Durchführung von Sorgfaltsprüfungen. PEP-Daten aus verschiedenen Quellen werden gebündelt, um eine gründliche Überprüfung von politisch exponierten Personen oder politischen Persönlichkeiten zu ermöglichen.

Eine Search & Retrieve API ermöglicht die laufende Beobachtung spezifischer Datensätze, wie PEP- und Watchlisten, für Integration mit internen Systemen für proaktives Risikomanagement und Kontrollen zur Bekämpfung der Geldwäsche.

Welches Risiko gehen Unternehmen bei einer lückenhaften PEP Due Diligence ein?

Unternehmen, die ihre Geschäftspartner nicht gründlich genug prüfen, erwarten neben möglichen Reputationsschäden auch Strafzahlungen in unbegrenzter Höhe. So musste beispielsweise eine Bank 2015 eine Geldstrafe in Höhe von 72 Millionen Britischen Pfund zahlen, da erforderliche PEP-Prüfungen nicht durchgeführt wurden.

Was sollten Unternehmen tun?

Angesichts der Risiken, denen Unternehmen durch eine Zusammenarbeit mit PEPs gegenüberstehen, stellt sich die Frage, ob sich solche Partnerschaften überhaupt lohnen. Aber die grundsätzliche Weigerung, mit PEPs zu arbeiten – eine Praxis, die als „De-Risking“ bekannt ist – kann zu deutlichen Umsatzeinbußen führen. PEPs können beispielsweise zu den wohlhabendsten Kunden einer Bank zählen.

Unternehmen müssen daher beim Umgang mit PEPs einen risikobasierten Ansatz verfolgen. Dabei wird datenbasiert das individuelle Risiko eines PEPs bestimmt. PEPs mit höherem Risiko rechtfertigen erweiterte Due-Diligence-Prüfungen und ein kontinuierliches Risikomonitoring.

Leitfaden zum Umgang mit Risiken durch PEPs

In unserem Leitfaden zum Umgang mit Risiken durch PEPs stellen wir Lösungsansätze dar, um PEP-Risiken effizient zu minimieren. Erfahren sie auch, welche konkreten Risiken die Zusammenarbeit mit PEPs birgt, wo das PEP-Risiko am größten ist und wie Unternehmen PEP-Risiken vorbeugen können.

PEP-Leitfaden herunterladen

Hinweis

Die zur Verfügung gestellten Informationen beruhen auf behördlichen Vorgaben und Empfehlungen zu bewährten Verfahren. Sie dienen nur zu Bildungszwecken und sollten nicht als Rechtsberatung oder als Definition der PEP-Daten, die von unseren Lösungen abgedeckt werden, verstanden werden.

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