S wie Social: So hilft Due Diligence, den Ruf von Unternehmen vor sozialen Risiken zu schützen

22.06.2022 von Thomas Becker

Im dritten Blog unserer Serie zum Thema ESG-Risiko befassen wir uns eingehender mit dem Buchstaben „S“ in ESG. Dazu zeigen wir die wichtigsten Faktoren auf, die Unternehmen bei der Bewertung sozialer Risiken berücksichtigen müssen – und wir erklären, wie Nexis® Solutions die Orientierung in der Informationsflut erleichtern und helfen können, derartige Risiken zu erkennen und zu mindern.

S in ESG Banner

Soziale Faktoren: ein breites Spektrum an Fragestellungen mit spezifischen Risiken für Unternehmen

Die Kategorie soziale Risiken umfasst ein viel breiteres Spektrum an Fragestellungen als die Umweltfaktoren, um die es im vorherigen Blog dieser Serie ging. Wie beim Thema Umweltschutz haben aktuelle Trends dazu geführt, dass soziale Risiken zu einer der dringlichsten Fragen in Vorstandsetagen geworden sind. Zu sozialen Faktoren gehören:

  • Beschäftigungsstandards: Suchen Ihre Geschäftspartner den Dialog mit ihren Mitarbeitern? Legen diese Wert auf eine faire Bezahlung, gute Arbeitsbedingungen sowie auf Gesundheit und Sicherheit?
  • Menschenrechte: Treffen Unternehmen die notwendigen Maßnahmen zur Überwachung von Menschenrechtsverletzungen, beispielweise Zwangsarbeit in der gesamten Lieferkette?
  • Nutzen für die Gesellschaft: Immer mehr Kunden, Investoren und Arbeitnehmer bevorzugen Unternehmen, die verantwortungsbewusst handeln. Nutzen oder schaden Ihre Geschäftspartner der Gesellschaft? In welchen Beziehungen stehen sie zu staatlichen Organen und zur restlichen Bevölkerung?
  • Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion: Spiegeln Unternehmen in der Vielfalt ihrer Belegschaft und ihrer Führungskräfte die Gesellschaft insgesamt wider? Setzen sie sich für Chancengleichheit sowie Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiter ein? Oder gibt es Vorwürfe über ungleiche Behandlung bei Einstellungen und Entlassungen oder über geschlechtsspezifische oder rassistische Diskriminierung? Über soziale Medien erreichen Anschuldigungen ein größeres Publikum als je zuvor.

Faktoren sozialer Risiken

Finanzinstitute sind durch soziale Risiken besonders gefährdet, weil sie es mit Unternehmen und Privatpersonen aus praktisch allen Geschäftszweigen und Rechtsordnungen der Welt zu tun haben. Die Bewältigung dieser Risiken und das Streben nach einem gesellschaftlichen Nutzen sind zweifellos richtig, liegt jedoch auch im eigenen Interesse des Unternehmens:

1. Regulatorisches Risiko: Der zunehmende Umfang gesetzlicher Sorgfaltspflichten mit Blick auf Menschenrechte stellt Unternehmen vor die Notwendigkeit, soziale Risiken zu erkennen und zu mindern, andernfalls drohen Sanktionen. Der britische Modern Slavery Act und das niederländische Gesetz über Sorgfaltspflichten in Bezug auf Kinderarbeit sind nur zwei Beispiele für diesen Trend in gesetzlichen Vorschriften.

2. Finanzielle Risiken: Eingehendere Prüfungen durch Investoren führen dazu, dass sich die Einstellung von Unternehmen zu sozialen Risiken ändert. Zum Beispiel: Eine Gruppe aus Investoren, die 9,6 Billionen britische Pfund verwaltet, hat derzeit 43 Unternehmen im Visier, die keine Berichte darüber vorgelegt haben, wie sie moderne Sklaverei in ihren Lieferketten erkennen, verhindern und beseitigen.1

3. Imagerisiko: Der Ruf von Unternehmen leidet – oft irreparabel –, wenn sie es versäumen, angemessen mit sozialen Risiken umzugehen. Beim Einsturz des Fabrikkomplexes Rana Plaza in Bangladesch im Jahr 2013 kamen mehr als 1.000 Menschen ums Leben.2 Große Modemarken, die in der Fabrik hergestellte Kleidung verkauft hatten, erlitten seit diesem tragischen Ereignis enorme Imageschäden durch negative Schlagzeilen und Kampagnen in sozialen Medien.

Schlagzeilen über soziale Probleme in Unternehmen gibt es so gut wie immer: Im Jahr 2019 hat das Time Magazine eine ehemalige Mitarbeiterin eines großen Technologieunternehmens zur „Person of the Year“ ernannt, nachdem das Unternehmen zur Zahlung einer Entschädigung von mehr als 4 Mio. US-Dollar wegen geschlechtsspezifischer Diskriminierung am Arbeitsplatz gezwungen worden war. Viele Unternehmen haben angesichts von Ereignissen wie der #MeToo-Kampagne und dem Tod von George Floyd schwierige und ehrliche Gespräche geführt. Arbeitnehmer und Verbraucher haben Druck auf die Unternehmen ausgeübt, damit sie sich öffentlich zu diesen Themen äußern und sich für Gleichbehandlung einsetzen.

LexisNexis: In der Informationsflut ESG-Risiken erkennen und Insights gewinnen

LexisNexis hilft Unternehmen, die Herausforderungen bei der Beurteilung von Governance-Risiken und anderer ESG-Risiken zu bewältigen und aus unseren umfassenden Datenquellen – von unserem Nachrichtenarchiv über Unternehmensdaten bis hin zu PEP- und Sanktionslisten – zu gewinnen. Das unterstützt Unternehmen im Management Ihrer Imagerisiken, bei Due-Diligence-Prüfungen und bei datengestützten Investitionsentscheidungen.

Als Ergänzung unserer bestehenden Daten haben wir Nexis Diligence™ vor kurzem um ESG-bezogene Inhalte erweitert. Damit haben Nutzer die Möglichkeit, in ihren Workflow für Due-Diligence-Recherchen und Reportings eine ESG-Risikobewertung aufzunehmen – in einer einzigen Benutzeroberfläche mit Inhalten, die gezielt für schnelle, kostengünstige und umfassende Due Diligence ausgewählt sind:

  • ESG Ratings ist ein neuer Inhaltstyp in Nexis Diligence™, der einen Überblick über das ESG-Profil eines Unternehmens bietet. Die von CSRHub bereitgestellten Ratings helfen Kunden, das Image- oder Ethikrisiko in Verbindung mit einem Unternehmen zu verstehen. Die ESG-Ratings schlüsseln die Bewertungen für jede ESG-Kategorie in weitere Unterkategorien auf und bieten darüber hinaus eine Gesamtbewertung für das Unternehmen.
  • ESG Custom News bietet eine Reihe von vordefinierten Suchbegriffen, mit denen Nutzer gezielt ESG-bezogene Recherchen in unserem umfangreichen Angebot an Nachrichtenquellen durchführen können.
  • Mit ESG Power Topics lassen sich alle gefundenen Nachrichten mit Hilfe einer ESG-spezifischen Indexierung nach Themen filtern.

Nächste Schritte:

  1. Informieren Sie sich in unserem Whitepaper "Nachhaltigkeit unterstützen: EU erhöht Druck zur Erfüllung von ESG-Standards" über die Themen ESG und Risikominderung.
  2. Lesen Sie auch unsere anderen Blogbeiträge der Serie zu Thema ESG-Risiken.

Quellen:

1 Investors ring supply-chain slavery alarm as the war in Ukraine increases risks, citywireselector.com, 11.04.2022
2 The Rana Plaza Accident and its aftermath, ilo.org

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