4 Gründe, warum Big Data dabei helfen kann, das Risikomanagement zu optimieren
27.04.2023 von Thomas Becker
Die zunehmende Komplexität der globalen Märkte wird durch die jüngste Volatilität im Finanzsektor deutlich. In Verbindung mit geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie einer verstärkten Regulierung wird das Navigieren durch Turbulenzen immer schwieriger. So stellte Ernst & Young erst kürzlich wieder fest, „dass Daten eine zunehmend wichtige Rolle im Risikomanagement für Finanzkriminalität spielen“.1 Unternehmen integrieren immer häufiger alternative Datenquellen wie Nachrichten, rechtliche und regulatorische Informationen in ihre Risikomanagementprozesse. Doch welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen aus der Nutzung von Drittparteidaten?
1. Verbesserte Risikoerkennung für mehr Resilienz
In unser vernetzten Welt bieten Nachrichten immer nur eine Momentaufnahme der Ereignisse und Entwicklungen in verschiedenen Regionen. Durch die Überwachung und Analyse solcher Daten können aufkommende Risiken, politische Instabilität, wirtschaftliche Veränderungen und andere Faktoren identifiziert werden. Somit ist es möglich, fundierte Entscheidungen zu treffen und proaktive Maßnahmen zur Reduzierung potenzieller Risiken zu ergreifen.
2. Durchführung umfassender Risikobewertungen
Drittparteidaten können helfen, ein vollständiges Bild von reputationsbezogenen, regulatorischen, finanziellen und strategischen Risiken zu bekommen – unabhängig davon, ob man das Risiko eines potenziellen neuen Partners oder eines Investitionsportfolios bewertet. ESG-bezogene Nachrichten können integriert werden, um herauszufinden, ob ein Unternehmen seinen Verpflichtungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung nachkommt. Mit der wachsenden Bedeutung von ESG hat auch das Reputationsrisiko zugenommen, das entsteht, wenn Geschäfte mit Unternehmen oder Personen gemacht werden, welche die Erwartungen nicht erfüllen.
Ein Adverse-Media-Feed, welcher auf spezifische Risikoindikatoren abgestimmt ist, grenzt Big Data auf die relevantesten Informationen ein, sodass Warnsignale schneller erkannt werden können. Anhand von Unternehmensdaten wie Unternehmenshierarchien und Finanzinformationen können Anzeichen finanzieller Instabilität oder wirtschaftlich Berechtigte gesucht werden, die zusätzliche Due Diligence rechtfertigen.
3. Integration globaler Nachrichtendaten
Die Bedeutung einer risikoorientierten Due Diligence wird von Regulierungsbehörden weltweit betont. Diese Prüfung dient der Verhinderung von Finanzverbrechen wie Betrug, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sowie der Eindämmung von Bestechung und Korruption. Auch die Erfüllung von ökologischen und sozialen Nachhaltigkeitszielen wird zunehmend zur Aufgabe von Due-Diligence-Prozessen.
Die Integration von bestimmten Arten von Drittparteidaten in diese Prüfung bietet jedoch Vorteile, welche über die Überprüfung der von den Dritten selbst gemeldeten Daten hinausgehen. So können Drittparteidaten dazu beitragen, die Due-Diligence-Prozesse von Finanzinstituten zu straffen, indem sie Zugang zu Informationen bieten, die ansonsten viel Zeit und Ressourcen erfordern würden. Durch die Automatisierung von Aspekten des Due-Diligence-Prozesses können Unternehmen ihre Mitarbeiter außerdem entlasten.
Die Integration von Echtzeit-Nachrichtendaten in Due-Diligence-Prüfungen ermöglicht es, potenzielle Risiken im Zusammenhang mit Dritten frühzeitig zu identifizieren. Die Informationen helfen dabei, fundierte Entscheidungen zu treffen, bevor geschäftliche Beziehungen eingegangen werden. Auch können proaktive Maßnahmen ergriffen werden, um potenzielle finanzielle, rufschädigende oder rechtliche Schäden zu mindern. Zudem können Echtzeit-Nachrichten neue Chancen aufzeigen, indem sie über Markttrends, Branchenentwicklungen und Wettbewerbssituationen auf dem Laufenden halten. So können rechtzeitig Chancen genutzt und strategische Entscheidungen getroffen werden, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
4. Die Einhaltung von Sanktionen fördern
Die globale Sanktionslandschaft hat sich seit 2022 rasant verändert. FinTech Futures stellt fest: „Tatsächlich wurden die Sanktionen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 wöchentlich und manchmal sogar täglich aktualisiert. Allein im letzten Jahr hat das Vereinigte Königreich seine Sanktionsverordnungen bezüglich Russland 16 Mal geändert, und in den drei Monaten bis November 2022 wurden insgesamt 63 Sanktionsaktualisierungen im Vereinigten Königreich und in der EU vorgenommen.“2 Angesichts dieser Dynamik erfordert die Einhaltung der Vorschriften ständige Wachsamkeit, insbesondere für Unternehmen, die Finanzdienstleistungen in mehreren Ländern anbieten.
Um mit der sich schnell ändernden Sanktionslandschaft Schritt zu halten, bietet der Zugriff auf globale Sanktionen, Überwachungslisten und Listen mit politisch exponierten Personen (PEPs) über eine API eine viel größere Effizienz als das manuelle Abrufen von Daten von mehreren Behörden. Diese Daten können als Teil einer erweiterten Due Diligence sowie einer laufenden Überwachung verwendet werden. Sanktionen sind jedoch nur ein Teil des Compliance-Puzzles in der stark regulierten Finanzdienstleistungsbranche.
Zusätzlich zu den Sanktionen geben Regulierungsbehörden häufig Aktualisierungen, Leitlinien oder Änderungen an bestehenden Vorschriften heraus. Unternehmen sollten daher Daten aus aktuellen Rundfunk-, Print- und Internetnachrichtenquellen sowie aus den eigenen Veröffentlichungskanälen der Regulierungsbehörden nutzen, um über diese Änderungen informiert zu bleiben. So können sie ihre Risikomanagementprozesse an die sich ändernden gesetzlichen Anforderungen anpassen
Nicht alle Daten sind gleichwertig
Die Nutzung von Big Data und Analysen zur Verbesserung des Compliance- und Risikomanagements wird von immer mehr Unternehmen erkannt. Laut Untersuchungen von Accenture setzen bereits 48% der Unternehmen auf diese Technologien und diese Zahl wird voraussichtlich weiter steigen.3 Die zunehmende Komplexität der Risiken erfordert Prozesse, die automatisiert werden können, um eine höhere Effizienz und Effektivität zu erreichen.
Wenn Sie auf der Suche nach Drittparteidaten sind, die Ihnen dabei helfen, Risiken zu mindern, ist Nexis® Data Integration genau das Richtige für Sie. Nexis® Data Integration bietet Zugang zu einem umfangreichen Datenuniversum, das globale Nachrichten, Unternehmens- und Finanzinformationen sowie juristische und regulatorische Daten umfasst. Besonders wertvoll ist die Anreicherung unserer Daten mit Index-Tags und anderen Metadaten, die es erleichtern, die relevanten Informationen herauszufiltern und somit bei der Risikominderung zu unterstützen.
Nächste Schritte:
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Quellen:
1 How data programs can boost business value, ey.com, 27.04.2021
2 The regulatory landscape and predictions for 2023, fintechfutures.com, 04.01.2023
3 Compliance Risk Study 2022 Report, accenture.com
Zur Person
Thomas Becker Business Development Manager Risk & Compliance

Thomas Becker ist Business Development Manager Risk & Compliance bei der LexisNexis GmbH. Seit über neun Jahren verantwortet er den Auf- & Ausbau für Süddeutschland & Österreich und betreut branchenübergreifend Compliance-Projekte. Außerdem ist er Mitglied im Deutschen Institut für Compliance (DICO).
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