Das Dokumentations‐ und InformationsZentrum München GmbH (DIZ) als Lizenzgeber

22.05.2013 von Hella Schmitt

Frau Schmitt, Sie sind die Geschäftsführerin des Dokumentations‐ und InformationsZentrum München GmbH und ein wichtiger Lizenzgeber von LexisNexis®. Können Sie uns Ihr Unternehmen kurz vorstellen?

Das Dokumentations‐ und InformationsZentrum München (DIZ) ist der multimediale Archiv‐Dienstleister und Content‐Vermarkter der Süddeutschen Zeitung und existiert als eigenständiges Tochterunternehmen. Wir haben gerade dieses Jahr im März unser 15‐jähriges Bestehen gefeiert.

Unser Leistungsangebot umfasst die folgenden Bereiche: Süddeutsche Zeitung Archiv (Archivprodukte und Dienstleistungen für die SZ‐Redaktionen), Süddeutsche Zeitung Content (Lizenzvermarktung) und Süddeutsche Zeitung Photo (historische Bildagentur).

Angefangen habe ich aber bereits vor 21 Jahren als Leiterin für den Bereich „Elektronisches Archiv", als diese Abteilung noch direkt zur Süddeutschen Zeitung gehörte. Meine erste Aufgabe war die Einführung der elektronischen Datenbank für die Süddeutsche Zeitung.

Damals (1992) gab es noch keinen PC im Bereich Archiv, was heute unvorstellbar ist. In der Branche wurde stark über unser Archiv gelästert. Es hieß, es wäre eine Ansammlung von „Schuhkartons". Positiver Nebeneffekt dieser antiquierten Archivierung war, dass unser Gebäude aufgrund der hohen Hallen und der unzähligen Regale für die „maßgefertigten Schuhkartons" regelmäßig für Tatort‐Dreharbeiten angefragt und genutzt wurde.

Die Digitalisierung begann mit der Übernahme der Printproduktion der SZ in eine eigene Datenbank. Die Schwierigkeit war und ist leider immer noch, dass die Daten in der Datenbank nicht exakt mit denen der Printausgabe übereinstimmen. Das hängt damit zusammen, dass die eingesetzten Systeme in der Redaktion und für die Syndication unterschiedlich und für die jeweiligen Anforderungen optimiert sind. Um unseren eigenen Qualitätsanforderungen und denen unserer Kunden an ein verlässliches Archiv gerecht zu werden, müssen wir die Daten also immer noch nachbereiten. Das erfolgt im ersten Schritt automatisiert und dann noch durch eine manuelle Qualitätssicherung.

Heute ist die Digitalisierung von historischen Bildern eines der bedeutungsvollsten Projekte im Unternehmen. Süddeutsche Zeitung Photo kann mehr als 300.000 historische Fotos aus der Zeit ab der Weimarer Republik anbieten, für die wir die exklusiven Vermarktungsrechte haben.

Wer sind denn die Kunden des DIZ?

Seit der Einführung der Digitalisierung unseres Archivs konnten wir unsere Inhalte auch extern vermarkten.

Inzwischen wird nur noch 50% des Umsatzes intern über eine Verlags‐Pauschale abgedeckt, die restlichen 50% werden durch externe Kunden des DIZ im B2B‐Bereich generiert:

  1. Universitäts‐ und Fachhochschul‐Bibliotheken
  2. Großkunden (Öffentlich‐Rechtliche Rundfunkanstalten, Verlage & Behörden)
  3. (internationale) Vertriebspartner für Bild und Text

Mithilfe der externen Vertriebspartner, wie LexisNexis, ist das DIZ in der Lage, deutlich mehr Kunden zu erreichen. Innerhalb des DIZ fehlen uns hierfür das erforderliche Vertriebs‐Know‐how sowie die entsprechenden Ressourcen. Auch wäre das DIZ ohne die Vertriebspartner gar nicht in der Lage, die eigenen Inhalte international zu vermarkten. So erreichen wir unsere Kunden weltweit.

LexisNexis war einer unserer ersten externen Vertriebspartner und wir arbeiten nun schon seit Anfang der 90er Jahre zusammen.

Wir erleben also eine Branche im stetigen Wandel. Was empfinden Sie als besondere Herausforderung?

Ich habe das Glück, maßgeblich an der Modernisierung und Digitalisierung des Unternehmens mitzuwirken. Wir haben in der Vergangenheit sehr viele Veränderungen erfahren. Das betrifft nicht nur uns, sondern die ganze Branche.

Während viele Marktteilnehmer starke Einbußen hinnehmen mussten, konnten wir unsere Position trotz der Marktkonsolidierung insgesamt stärken.

Als wir den großen Schritt der Digitalisierung in den 90er Jahren gegangen sind, benötigten wir für die Konzeption der externen Lizenzvermarktung eine renommierte Unternehmensberatung, die uns half, die internen Widerstände abzubauen. Dies war das erste ganz große Change Management Projekt für mich.

Eine Umstrukturierung der ganzen Organisation auf Basis neuer IT‐ und Workflow‐getriebener Prozesse bedeutet, dass sich Positionen und Verantwortlichkeiten im Unternehmen ändern. Bei so grundlegenden Veränderungsprozessen gibt es immer zunächst starke Widerstände. Viele Stellen mussten neu ausgeschrieben werden, andere fielen weg. Das hat natürlich nicht jeden gefreut.

Dem ersten großen Veränderungsprozess folgten noch viele weitere. Ich bin gespannt auf das, was noch kommt.

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